Volleyball: Reiseerlebnisse geschlagener Speyerer

Speyer. Ein Spiel wie das 0:3 verlorene des Drittligisten TSV Speyer bei der TG Wehlheiden ist auch eine der logistischen Herausforderungen einer jeden Saison.

Von Martin Erbacher

Denn es geht auf einer der weitesten Auswärtsfahrten ab gen Kassel, wie gut, dass da der Kleinbus von Andrea Weber aus dem Tross gleich sechs Volleyballer aufnimmt. Zudem gesellte sich um 16 Uhr am Samstag in Speyer das Mannheim-Auto mit fünf spielenden Insassen von der anderen Rheinseite zur gemeinsamen Abfahrt dazu.

Es rollte gut. Die Aktiven plauderten kurz übers anstehende Spiel, tauschten Urlaubserlebnisse aus, und schon um 18 Uhr traf der TSV vor Ort ein, wo die erste Überraschung wartete: „In Hessen sind noch Ferien, und in der Halle ging das Licht nicht“, berichtete Trainer Gerrit Jann im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir waren eine halbe Stunde in einer dunklen Halle.“

Dennoch begann das Warmmachen eine halbe Stunde später pünktlich. Die Fracht der beiden Pkw täuschte etwas über die Wirklichkeit hinweg. Bei Simon Röhrich ging es doch nicht. Zwei Speyerer liefen ohne Training auf, zwei mit kaum Übungseinheiten in den Knochen, einer angeschlagen. Der Coach: „Wenn man drei Wochen nicht trainiert, ist das nicht verwunderlich.“

Im ersten, schon nicht guten Satz, standen die Domstädter beim 21:21 sogar noch in der Annahme. Aber die komischen, unkonventionellen Angaben von der anderen Seite führten zu vier Annahmefehlern, einer Schwäche, die Jann nach dem Saisonauftakt schon für behoben glaubte: „Das waren eigentlich gar keine Sprungaufschläge.“

Auch in Durchgang zwei mit seinen langen Ballwechseln kam Speyer gegen 14 Wehlheidener nie richtig in Spiel: „Sie waren einfach besser und konzentrierter. Wir hatten zuviele Unsicherheiten.“ Dennoch holten seine Jungs einen Rückstand auf und hielten das Geschehen in der Schlussphase offen.

Abschnitt drei verlief ähnlich, nur, dass die Reisegruppe schneller und deutlicher ins Hintertreffen geriet, am Ende lediglich Ergebniskosmetik betrieb. Der Übungsleiter versuchte es mit dem Griff in die taktische Trickkiste, und die auf dem Feld bejubelten noch ihre Punkte.

Relativ schnell packte ein enttäuschter Jann seine Tasche und ging mit einem Kollegen unter die Dusche: „Klar, hat man dann keine Lust, noch fröhlich ein Bier zu trinken. Ein, zwei von uns waren schlecht gelaunt.“ Doch das legte sich schnell: „Die Stimmung war nicht schlecht. Menschlich passt es sowieso gut. Wir sind alle miteinander befreundet und unternehmen auch privat etwas gemeinsam.“

Ein Zwischenstopp in einem beliebten Fastfood-Restaurant tat ihr Übriges, und gegen 1 Uhr fielen die Geschlagenen dann in die Federn. Ein Thema aus der Hinfahrt könnte auf Wiedervorlage kommen: Die Mannschaft überlegt, die Reise nach Freiburg, mit einer Übernachtung zu verbinden: „Freiburg ist eine schöne Stadt“, meinte der Trainer.

 

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Speyerer Rundschau - Nr. 7
Datum Montag, den 9. Januar 2023
Seite 14